Investitions- und Finanzplanung

Um die Zukunftsfähigkeit des Volkswagen Konzerns sicherzustellen, mobilisieren wir weiter unsere starken Innovations- und Technologiekräfte und investieren in den kommenden Jahren mit Nachdruck in die Elektromobilität, die Digitalisierung, neue Mobilitätsdienste und das Autonome Fahren.

In unserer aktuellen Planung für das Jahr 2019 entfällt der Großteil der Sachinvestitionen (Investitionen in Sachanlagen, Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und Immaterielle Vermögenswerte ohne aktivierte Entwicklungskosten) auf neue Produkte sowie das fortgesetzte Ausrollen und die Weiterentwicklung der modularen Baukästen. Im Fokus stehen die Elektrifizierung und die Digitalisierung unserer Fahrzeuge, insbesondere durch die Entwicklung des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB). Parallel werden wir vor allem unsere SUV-Palette weiter ausbauen. Außerdem investieren wir in die Umstellung ausgewählter Standorte auf die Produktion von Elektrofahrzeugen. Die Sachinvestitionsquote im Konzernbereich Automobile (Sachinvestitionen in Prozent der Umsatzerlöse) wird sich voraussichtlich auf einem Niveau zwischen 6,5 bis 7,0 % bewegen.

Neben den Sachinvestitionen umfasst die Investitionstätigkeit auch die Zugänge aktivierter Entwicklungskosten. Sie spiegeln unter anderem die Vorleistungen im Zusammenhang mit der Elektrifizierung und Erneuerung der Modellpalette wider.

Mit den Investitionen in unsere Werke und Modelle sowie in die Entwicklung alternativer Antriebe und modularer Baukästen schaffen wir die Voraussetzungen für profitables, nachhaltiges Wachstum bei Volkswagen. Darin enthalten sind auch verpflichtende Umfänge, die auf Entscheidungen aus abgeschlossenen Geschäftsjahren beruhen.

Wir wollen die Investitionen im Automobilbereich aus eigener Kraft finanzieren und rechnen damit, dass der Cash-flow aus dem laufenden Geschäft den Investitionsbedarf des Konzernbereichs Automobile übertreffen wird. Liquiditätsabflüsse aus der Dieselthematik werden den Cash-flow auch 2019 belasten, aber voraussichtlich deutlich geringer ausfallen als im Berichtszeitraum. In der Folge erwarten wir für 2019 einen positiven Netto-Cash-flow, der den Vorjahreswert deutlich übertreffen wird.

Die Andienung von Aktien der MAN Minderheitsaktionäre als Folge des ergangenen Urteils aus dem Spruchverfahren und der daraus resultierenden Kündigung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit der MAN SE ist in Höhe von 1,7 Mrd. € berücksichtigt, was die Netto-Liquidität reduziert.

Durch die im Januar 2019 in Kraft getretene Änderung der Vorschriften für die Bilanzierung von Leasingverhältnissen (IFRS 16) ergibt sich nach aktueller Schätzung ein negativer Einmaleffekt auf den Ausweis der Netto-Liquidität des Konzernbereichs Automobile in Höhe von rund 1 % der Bilanzsumme des Konzerns.

Die Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile erwarten wir 2019 in der Folge deutlich unter dem Niveau des Berichtsjahres.

Diese Planung beruht auf den derzeitigen Strukturen des Volkswagen Konzerns. Ein möglicher Börsengang der TRATON SE und damit verbundene Mittelzuflüsse sind nicht berücksichtigt.

Unsere Joint Ventures in China werden nach der Equity-Methode einbezogen und sind damit nicht in den oben genannten Zahlen enthalten. Für 2019 planen die Gemeinschaftsunternehmen, in die Elektromobilität und die Digitalisierung der Modellpalette, in neue Technologien und Mobilitätsdienste, in die Stärkung der Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten sowie in neue Produkte zu investieren. Die Sachinvestitionen werden dabei über dem Niveau von 2018 liegen und aus eigenen Mitteln finanziert werden.

Im Konzernbereich Finanzdienstleistungen planen wir für 2019 Investitionen, die leicht über dem Wert des Vorjahres liegen werden. Im Working Capital gehen wir davon aus, dass der Anstieg des Vermietvermögens und der Forderungen aus Leasing-, Kunden- und Händlerfinanzierungen zu einer Mittelbindung führen wird, die zur Hälfte aus dem Brutto-Cash-flow finanziert werden soll. Wie in der Branche üblich soll der verbleibende Mittelbedarf vor allem durch unbesicherte Anleihen am Geld- und Kapitalmarkt, die Ausgabe von Asset Backed Securities, Kundeneinlagen aus dem Direktbankgeschäft sowie durch die Nutzung internationaler Kreditlinien gedeckt werden.